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Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (1949-1963) . In seiner 14jährigen Amtszeit trug er dazu bei, Deutschland nach dem Ende des Dritten Reiches eine stabile politische Ordnung zu geben, das Land in die Gemeinschaft der Völker zurückzuführen und sich mit den einstigen Kriegsgegnern auszusöhnen. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Adenauer bereits ähnlich lange Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Köln (1917–1933), bis ihn die Nationalsozialisten absetzten, weil er nicht mit ihnen sympathisierte. In der Zeit des Dritten Reiches wurde er von den Nazis verfolgt und zeitweise verhaftet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte der mittlerweile 70jährige Politiker schnell wieder eine wichtige Rolle in Deutschland. Er hatte einen entscheidenden Anteil daran, dass die neu gegründete Christlich-Demokratische Union (CDU) bereits nach kurzer Zeit zu einer großen Volkspartei wurde. Als Vorsitzender des Parlamentarischen Rates war er maßgeblich an der Ausarbeitung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland beteiligt. Im September 1949 wurde Konrad Adenauer im fortgeschrittenen Alter von 73 Jahren zum ersten Bundeskanzler gewählt – mit der knappestmöglichen Mehrheit von einer Stimme. In den folgenden Jahren bestimmte er die innen- und außenpolitische Entwicklung der Bundesrepublik so maßgeblich, dass man von der „Ära Adenauer“ spricht. In diese Zeit fällt etwa das sog. „Wirtschaftswunder“, in dessen Verlauf das zerstörte Deutschland wiederaufgebaut wurde und einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Umstritten war vor allem die Entscheidung zum Aufbau einer neuen Armee, der Bundeswehr. Außenpolitisch setzte sich Bundeskanzler Adenauer für die Eingliederung der Bundesrepublik in die westliche Staatenwelt ein. Wichtige Schritte in diese Richtung waren ein freundschaftliches Verhältnis zu den USA, die Aussöhnung mit Frankreich und das Vorantreiben der europäischen Einigung. Konrad Adenauer verstarb 91jährig im April 1967.